Seit zwei Wochen laufen auf den Flatscreens der U Bahn neben Waschmittel- und Windelwerbung zahlreiche Lehrvideos.

Star der Clips ist ein Schwein, welches all die Sachen in Angriff nimmt, die eine U-Bahnfahrt zur Rushhour in eine Nahkampfausbildung verwandeln:
Zurückschieben der Leute, die aussteigen wollen.
Schon zwei Minuten vor Erreichen der Station einen halben Herzinfarkt bekommen und zur Tür drängen.
Kampf um Sitzplätze inklusive Ellenbogen und Fuß stellen.
Noch in die Bahn drängen während die Tür schon schließt.

Aber auch so angenehme Sachen wie:
Spucken in der vollbesetzten Metro.
Rauchen.
Essen mitgebrachter heißer Schweinebrühe.

Damit es auch jeder versteht gibt es englische Untertitel.
“Obey the orders from the crew.“

Man sieht es überall.

Und je weiter man das Stadtzentrum verlässt umso mehr.

NUMMERN.
Telefonnummern an Hauswänden, versehen mit chinesischen Zeichen.

Dabei handelt es sich nicht um eine Art chinesischen Graffitis sondern um die Marketingmaßnahmen der tausend und abertausenden Ich-AG’s.

Übersetzt steht da zum Beispiel:

Die kostenlose U-Bahnzeitung, die es nun seit 2 Monaten gibt, beinhaltet fast immer eine englische Seite.

Hier findet man auch einen Sprachkurs; den sogenannten "Underground Tutor".

Es stellt sich allerdings die Frage, welche Sätze man mit dem bereitgestellten Vokabular bilden kann.

Vielleicht:
"the wear down slacker come across the queue, to mete the beef."

Würde ja Sinn machen.
Denn solange etwas mit Fleisch zu tun hat, macht es in China immer Sinn.