Friday, 27. January 2006
new years mvp


Chinesisch Neujahr:
Was dem Deutschen sein Weihnachtsgeld oder –geschenk ist, ist dem Chinesen zu Neujahr sein Hongbao.

Der Hongbao stellt einen roten Umschlag dar, in dem sich Geld befindet.

Zum Neujahresfest bekommen Kinder und Jugendliche (solange sie nicht verheiratet sind) von der Verwandtschaft einen solchen.
Bei Angestellten erledigt das der Lauban (= Chef).

Soweit so gut. Soweit so nett.

Was allerdings komisch anmutet, ist dass der Hongbao auch während des restlichen Jahres zum Einsatz kommt.
Sei es um Journalisten von der Dringlichkeit eines Artikels zu überzeugen oder Beamten die Wichtigkeit einer Angelegenheit ans Herz zu legen.

So lernt der kleine Chinese schon einmal wie die Staatsform funktioniert und wie man am besten durchs Leben kommt.

Hongbao sei dank.

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Thursday, 26. January 2006
cost of living part IV


  • in Öl eingelegter Feta-Käse – 17,40 €
  • Bombay Gin – 16 € [0,75l]
  • Meersalz – 5,40 € [importiert]
  • Nudelsuppe – 0,25 € [ungesalzen]
  • Pringels – 1,60 € [hot&spicy]
  • 30 min. Haare waschen mit Nackenmassage – 1,50 €
  • Pizza at PizzaHut – 6,50 € [klein]
  • 1 Apfel, 4 Orangen, 4 Bananen – 1 € [Straßenmarktpreis]
  • 3 Orangen – 1,80 € [aus Brasilien]

  • 2becontinued

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    google establishment


    Schöne bunte Internetwelt: Google gibt es ab heute auch in China - allerdings inklusive der chinesischen Zensurbestimmung. Damit verstößt der Multi gegen seine eigene Firmen-Ethik.

    Das Internet-Unternehmen Google hat sich zur Übernahme von Zensurbestimmungen bereit erklärt, um seine Geschäfte in China voranzutreiben. Ab Mittwoch gibt es ein neues chinesisches Google-Portal mit der chinesischen Adresse „cn“, wie das kalifornische Unternehmen mitteilte.

    Bislang gab es die chinesische Version der Internet-Suche mit Google nur von den USA aus mit einer amerikanischen Internet-Adresse.
    Um die Genehmigung für eine chinesische Web-Site zu erhalten, verpflichtete sich Google dazu, für diesen Dienst Adressen aus seiner Datenbank zu entfernen, die von der Regierung als anstößig betrachtet werden. Zu solchen verbotenen Themen gehören etwa Diskussionen über eine Unabhängigkeit von Taiwan oder die gewaltsame Niederwerfung der Pekinger Demokratiebewegung von 1989.
    "Das ist eine Schande"
    Bei Google werden die Zensur-Zugeständnisse an China als schwierige Entscheidung eingestuft - auch mit Blick auf die eigene Firmenethik mit dem Motto „Don’t be evil“ (Seid nicht böse). Manchmal wird dieser Grundsatz wohl nur als inoffizielle Richtlinie verfolgt.

    Google sei aber überzeugt, dass es mit seiner Kultur der Innovation auch einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung in China leisten könne“, sagte Google-Manager Andrew McLaughlin.

    Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen sieht das anders: „Das ist eine Schande“, sagte der Internet-Experte der Organisation, Julien Pain. „Wenn eine Suchmaschine in dieser Weise mit der Regierung zusammenarbeitet, wird es für die chinesische Regierung viel einfacher, die Inhalte im Internet zu kontrollieren.“

    Jetzt könnten die 110 Millionen Internetnutzer in China über diese Suchmaschine nur Material finden, das von Peking gebilligt sei und nichts mit Demokratie, Menschenrechten in China oder Tibet zu tun habe.

    Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verurteilte den „Schmusekurs mit dem totalitären Regime“ in China. Google mache sich zum „Gehilfen eines Unrechtsregimes, das das Internet systematisch zur Sicherung der eigenen Schreckensherrschaft missbraucht“.

    Zu den Tabuthemen in China gehören Taiwan, Tibet und das Massaker nach der Demokratiebewegung um den Tian’anmen-Platz 1989 sowie Kritik an der Kommunistischen Partei oder die Kultbewegung Falun Gong.

    Mit einer großen Firewall sperren Chinas Zensoren den Zugriff auf viele Webseiten wie etwa der britischen Rundfunkgesellschaft BBC oder von Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International.

    Bislang tauchten sie noch als Suchergebnis auf, waren aber blockiert und nur für technisch versierte Nutzer über Umleitungen erreichbar. Experten wiesen darauf hin, dass Google bisher schon Inhalte in seinen Nachrichtenseiten entfernt hat.

    Chinas Behörden machen keinen Hehl daraus, dass nur eine uneingeschränkte Befolgung der Zensur die Bedingungen schafft, um auch große Investitionen tätigen zu können.

    [www.sueddeutsche.de]

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